Installation view 2022, Weltmuseum Wien
Die angefertigen Vasen und Schnittblumen in den historischen
Vitrinen thematisieren das Herrschaftsstreben kolonialer Mächte
im Hinblick auf das Sammeln, Kategorisieren und Unterwerfen
von Natur.
Über einen Zeitraum von zwei Wochen überlässt die Künstlerin
den frische Schnittblumen einem Prozess des Verfalls: Sie gehen
zugrunde, verwelken langsam. Hier spielt sie einerseits auf die
Brutalität von kolonialer Herrschaft an, andererseits hinterfragt
sie kritisch den Gedanken des Bewahrens kolonialer Beutekunst
und damit museale Praxen im Umgang mit diesen Objekten. Es
entsteht ein Vanitas- Motiv. das Vergangenheit und Gegenwart,
koloniale Historie ud heutige Verantwortung auf anschauliche
Weise zum Thema macht.
Lynn Busch